Nun. Ähnlich wie bei anderen Gütesiegeln, sollen Zertifikate für die Konsument:innen nachvollziehbar machen, welche Kriterien beim Produkt, also bei der Immobilie angelegt wurden.
Und wie so oft ist der Dschungel dieser Überprüfungen schier undurchdringlich. Da gibt es klimaaktiv, international LEED oder BREEAM und natürlich ÖGNI. Audits der letzteren Vereinigung haben unserer Erfahrung nach am meisten Aussagekraft in Österreich. Warum? Ganz einfach, weil es am schwersten zu erreichen ist. Man benötigt einen Auditor und einen intensiven Prozess, bevor man an ein Zertifikat der ÖGNI in Bronze, Silber, Gold oder gar Platin kommt.
Die ÖGNI zertifiziert nachhaltige Gebäude und Quartiere nach dem europäischen Qualitätszertifikat DGNB. Das DGNB Zertifizierungssystem kann aufgrund seiner hohen Flexibilität auf unterschiedliche Gebäudenutzungen und länderspezifisch angepasst werden und bewertet folgende Themenfelder über den gesamten Gebäudelebenszyklus:
>> Ökologie
>> Ökonomie
>> soziokulturelle und funktionale Qualität
>> Technik
>> Prozesse
>> Standort
Wer mehr darüber lesen will, besucht die Website der ÖGNI oder lädt sich gleich die Systembroschüre herunter.
Aber: Was bringt das eigentlich? Also abgesehen davon, dass es der Beweis dafür ist, dass den Bauträgerunternehmen die Zukunft nicht komplett egal ist, fragen immer mehr Menschen nach der Zertifizierung.
Das hat mehrere Gründe: Erstens weil die Nutzer:innen in einem Gebäude leben wollen, das ihnen mehr nützt als schadet. Zweitens, weil auch in der Gesellschaft das Thema Nachhaltigkeit – glücklicherweise – enorm an Bedeutung gewonnen hat. Drittens, weil bald keine Bank mehr eine Immobilie finanzieren wird (dürfen!), die nicht nachhaltig gebaut wird. Und Viertens, weil die Immobilien, wenn sie kein Zertifikat haben, in naher Zukunft beim Wiederverkauf einfach enorm an Wert verlieren werden gegenüber entsprechend geprüften Liegenschaften.
Wenn das keine guten Vermarktungsargumente sind, dann wissen wir auch nicht weiter
Achtung: Dieser Blogpost wurde mit Bias verfasst. Der Verfasser ist Botschafter der ÖGNI. Das macht ihn zwar voreingenommen, führt aber auch dazu, dass er weiß, worüber er schreibt.